Das Schulhaus Moos in Schachen bei Herisau wurde 2019/2020 saniert und erweitert. Der Anbau und die Erweiterung des Bestandes ermöglichen einen modernen Unterricht. Zeitgenössisches und Tradition treffen aufeinander und verleihen den Räumen ein besonderes Flair. Dies macht es zusammen mit dem Charme sowie den Qualitäten des «alten» Schulhauses zu etwas ganz Besonderem.
Schachen bei Herisau Bei der Erweiterung und Sanierung des Schulhauses ist es gelungen, den bestehenden Altbau mit einem modernen Neubau harmonisch zu verbinden.
Der Annexbau besteht aus zwei versetzt zueinanderstehenden Baukörpern, die im Kontrast zum Schulhaus stehen, jedoch die Anlage als Ganzes erscheinen lassen. Der Pausenplatz wird durch den Ergänzungsbau räumlich gefasst und gestärkt.
Das neu mit vertikalen Holzlatten versehene Volumen beherbergt die neuen Unterrichtsräume. Der Eingang des Schulhauses tritt durch die präzise Setzung wie selbstverständlich in Erscheinung und wird räumlich zwischen Neu- und Altbau aufgespannt. Er beinhaltet Lift, Pausenraum sowie die WC-Anlagen.
Der neue Eingang mit Pausenraum verbindet Neu- und Altbau, wobei der alte Eingang als Nebeneingang bestehen bleibt. Die Organisation des Neubaus erlaubt eine vom Altbau unabhängige Nutzung, auch von extern. Der hindernisfreie, behindertengerechte Zugang zum Neu- und Altbau (UG und EG), wird durch einen Lift im Zwischenbau gewährleistet.
Spannende Licht- und Stimmungsverhältnisse
Der Annexbau bietet die Gelegenheit, den Unterricht persönlicher und in geschütztem Rahmen zu gestalten. Das neue Klassenzimmer und der neue Werkraum öffnen sich in Richtung Westen. Die grosszügige Öffnung erzeugt spannende Licht- und Stimmungsverhältnisse zwischen innen und aussen. Das Untergeschoss mit Werkraum ist in Beton ausgeführt und bildet das Fundament für den darüberliegenden Element-Holzbau.
Der Element-Holzbau mit querverlaufenden Trägern ermöglicht einen stützenfreien Raum, in dem ein Klassenzimmer und ein Gruppenraum untergebracht sind. Trennelement beider Raumeinheiten bildet ein magnetischer und beschreibbarer Schrank. Der Mitteltrakt zwischen Neu- und Altbauvolumen wird von einer Glasfassade umhüllt und erlaubt einen ganzheitlichen Durchblick.
Natürliche Materialien verwendet
Der Neubau mit Erschliessungstrakt unterscheidet sich in seiner Materialisierung. Im Bereich der neuen Unterrichtsräume wurden natürliche Materialien verwendet. Dagegen setzte man im Erschliessungstrakt auf zurückhaltende Farben und Materialien. Die Gegenüberstellung von alt und neu wird so hervorgehoben. Die sich überkreuzende Bretterfassade aus Lärche des Neubaus wie auch die bestehende Schindelfassade des alten Schulhauses bilden die innere Begrenzung der Erschliessung und lösen damit den Übergang zwischen innen und aussen auf.
Das alte Schulhaus wurde so aufgefrischt, dass der architektonische Charme des Gebäudes gewahrt bleibt. Um eine zeitgenössische Nutzung zu gewährleisten wurden die Gebäudehülle gedämmt und die Klassenzimmer mit neuen Einbauten versehen.
Im Unter- und Erdgeschoss wurde jeweils eine Verbindung zum neuen Eingang geschaffen. Die neue Verbindung dient auch als Garderobe. Die Nasszellen sowie die Kleinküche wurden saniert. Verschiedene räumliche Optimierungen wurden im 2. OG vorgenommen. Im Dachgeschoss wurden eine geräumige Mediathek und ein Leseraum/Gruppenraum eingerichtet. Die Fassaden wurden in den ursprünglichen Farben gestrichen. Die Farbtöne wurden als Farbkonzept auch im Innern verwendet.
Ökologische Heizung mit Erdsonden
Die neue Heizung des Schulhauses wurde mittels Sole/Wasser-Wärmepumpe erstellt, zudem wurden sämtliche Elektroanlagen erneuert. Diese Massnahmen zusammen mit der Hüllensanierung führen zu einer massiven Reduktion des Energieverbrauchs. Ebenfalls wurde der Kindergarten der Heizanlage angeschlossen, was zum Label «Energiestadt » der Gemeinde passt.
Der Anbau wurde behutsam in die Umgebung gesetzt. Zur Kantonsstrasse hin passt sich der Baukörper elegant dem Geländeverlauf an. Die bestehende steile Böschung zur Strasse konnte dadurch sogar etwas entschärft werden. Diesen Bereich wird die Schule als Pflanzenlehrpfad nutzen. Dank einer leichten Absenkung des Terrains entstand ein geschützter Aussenbereich, der als Aussenschulzimmer verwendet werden kann. Eine Lärche, die dem Neubau weichen musste, wird andernorts neu gepflanzt.
Dank an alle Beteiligten
Änderungen an Altbauten stellen immer eine besondere Herausforderung dar. Die Gemeinde Herisau dankt der Kellenberger Architektur GmbH, allen beteiligten Firmen und Handwerkern für die professionelle Zusammenarbeit.
Das geplante Einweihungsfest musste wegen der Corona-Pandemie leider ausfallen.