Tipp 1 Harmonisch verbinden Ob Sie nun eine offene Raumsituation haben oder jedes Zimmer abgeschlossen werden kann, eine Wohnung ist eine Einheit und es wohnt sich harmonischer, wenn alles miteinander verbunden ist. Ein gewachsener Stilmix wirkt aber viel freundlicher als ein aufgesetzter, konsequent durchgezogener Look. Verwandtschaft ist gefragt. Achten Sie darauf, dass Ausblicke und Einblicke gut funktionieren. Wenn Sie vom Esstisch aus das Sofa sehen oder ins Wohnzimmer blicken, dann darf da ruhig eine andere Farbe überraschen, aber eine, die mit dem Rest der Wohnung harmoniert. Auch stilmässsig möchte man nicht überfordert werden und etwa in einer Ecke einen totalen Rustikalchic und in der anderen romantische Eklektik entdecken. Abwechslung schaffen Sie besser mit einzelnen unterschiedlichen Elementen und Stilbrechern. Tipp 2Mehr spielenEin amerikanisches Interiormagazin heisst Domino. Das, weil es einer Leserschaft, die eher am Anfang eines Wohnlebens steht, zeigt, wie man Stück für Stück zu einer Einrichtung findet. Wie beim Dominospiel sollten die Möbel etwas Gemeinsames und etwas Unterschiedliches haben. Sie können dabei auch an ein Puzzlespiel denken. Wichtig ist, zu erkennen, dass der spielerische Zugang zum Einrichten und Stylen mehr bringt und mehr Freude macht als sture Ausführungen von Plänen und Konzepten.
Lust auf Neues bedeutet nicht gleich einen kompletten Wechsel der Einrichtung oder teure, aufwändige Renovationen. Für Abwechslung sorgen clevere Stylingideen oder eine geschicktere Ausnutzung der Räume.
Tipp 3
Nachteile in Vorteile verwandeln
Die legendäre Moderedakteurin Diana Vreeland sagte, dass Stil viel damit zu tun hat, dass man die Nachteile nicht versteckt, sondern heraushebt. Wenn man also gross ist, dann sollte man nicht gebeugt, sondern extra aufrecht gehen. Oder eine grosse Nase stolz in die Luft recken. Auf das Wohnen übersetzt kann also in einer kleinen Wohnung wenig Platz genau die Gemütlichkeit schaffen, die grossen Wohnungen fehlt. Dunkle Wohnungen wirken fantastisch, wenn man ihre dramatische Wirkung mit dunklen Wandfarben unterstützt.
Tipp 4
Entspannung suchen
Die Lockdown-Zeit hat alles verlangsamt, vor allem das Wohnen. Auf einmal kann man Siesta machen, früher mit einem guten Buch ins Bett gehen oder morgens länger im Pyjama bleiben. Damit entspanntes Wohnen auch im aktiveren Alltag möglich ist, braucht es Tagesbetten im Wohnraum, ein Bett, das einen Tageslook bekommt, und gemütliche Sessel an Orten, wo man gerne ist.
Tipp 5
Fensterplatz wählen
Ein solcher Ort, den man noch viel mehr liebt als zuvor, ist der Platz am Fenster. Hinausgucken, den Vögeln beim Singen zuhören, die Tageszeiten und das Wetter beobachten – das alles wollen wir behalten. Rücken Sie also Arbeitsplätze, Esstische, Sessel oder Sofas ans Fenster.
Tipp 6
Mehr improvisieren
Nicht alles muss so bleiben wie es ist. Damit die Wohnung sich den jeweiligen, manchmal schnell ändernden Situationen anpassen kann, braucht es Improvisationstalent. Wenn Sie essen möchten wie im eleganten Restaurant, rücken Sie den Sessel frech an den Esstisch. Tauschen Sie auch mal Zimmer aus, wenn dies dem Familienleben entgegenkommt.
Tipp 7
Styling lernen
Fürs Wohnen lässt sich ein wichtiges Handwerk aus der Modebranche lernen: das Styling. Styling ist etwas ganz anderes als Dekoration. Es handelt sich um das gekonnte Zusammenstellen von Dingen, die schon da sind, nicht um das Aufsetzen oder das Verwandeln. Grosses wählen wie etwa wirklich grosse Blumensträusse, Bücher am richtigen Ort stapeln, Paare einsetzen bei Möbeln wie bei Accessoires, den Tisch mit Früchten und Blumen schmücken oder langweilige Handtücher in einer überraschenden Farbe färben sind einfache Stylingtricks, die der Wohnung gut tun.
Tipp 8
Überall Wohnlichkeit schaffen
Sie bewundern Wohnungen von anderen, Wohnungen, in denen Sie sich wohlfühlen und die wirken wie in Zeitschriften. Oft hat das viel mit der Wohnlichkeit zu tun. Diese ist in richtig gut eingerichteten Wohnungen überall. Das Bad ist wohnlich, ins Schlafzimmer würde man sofort einziehen, aus dem Wohnzimmer möchte man nicht mehr weg und die Küche hat Platz, um zusammenzusitzen und zu quatschen. Wohnen tut man überall in der Wohnung. Wenn Sie dem Rechnung tragen, dann sind Sie noch viel lieber daheim.
Tipp 9
Überraschend nutzen
Wer sucht, der findet. Das klappt in Sachen Stauplatz sehr gut. Schon mal daran gedacht, Kisten oder Koffer als Boxen einzusetzen oder Regale ganz oben an Deckennähe zu montieren? Ein Bett auf ein Podium zu stellen und diesem eine Schublade zu geben sieht gut aus und bietet einen cleveren Stauplatz.
Tipp 10
Interessante Wohngruppen kreieren
Fassen Sie Möbel so zusammen, so dass spannende Gruppen entstehen. Denken Sie dabei an unterschiedliche Verwandte und Freunde, die Sie zusammenführen. Sie verstehen sich am besten, wenn sie Gemeinsamkeiten entdecken, aber auch debattieren können. Ziemlich gleich geht das mit den Möbeln. Wählen Sie keine Sitzgruppe, bei welcher Sessel, Sofas und Beistellstühle alle aus dem gleichen Programm sind, den gleichen Bezug und erst noch die gleiche Farbe haben. Auch ein moderner Designtisch braucht nicht noch mehr Design, sondern kommt besser zur Wirkung, wenn er zum Beispiel wunderschön mit einer antiken Vitrine oder einem wohnlichen Bücherregal kombiniert wird. Marianne Kohler Nizamuddin