Ein Boxsack zum Knuddeln: Am getufteten «Boxmi» kann man überschüssige Energie ablassen, ihn aber auch einfach umarmen und in Flauschigkeit versinken. Das Stück ist ein Entwurf der beiden jungen Textildesignerinnen Laura Schwyter (28) und Célina von Moos (23). Die Absolventinnen der Hochschule Luzern (HSLU) haben für ihre Bachelorarbeit in Textildesign textile Produktideen entwickelt, die dafür sorgen, dass uns auch zu Hause genug Berührung zuteil wird. «Unsere Aufmerksamkeit gilt mehr denn je dem Sehsinn.
Der Tastsinn hingegen wird nur noch beschränkt stimuliert durch die vertrauten Reize, die uns zu Hause umgeben», erklären die beiden Gestalterinnen. Für die Serie unter dem Namen «I feel good» haben sie untersucht, wie Oberflächen geschaffen sein müssen, dass sie zur Berührung einladen. Ergebnis: Wolligweich-warm müssen sie sein und so gestaltet, dass man sie mit angenehmen Berührungs-Erinnerungen assoziiert. «Uns verbindet die Leidenschaft für Textilien, die Freude an Materialien und Farben, die Begeisterung für Interior-Design», sagen die Nachwuchsdesignerinnen. «Wir teilen die Überzeugung, dass das Wohlfühlen in unseren eigenen vier Wänden und der Umgebung, in der wir uns täglich befinden, von zentraler Bedeutung für unsere mentale Gesundheit ist. Wir wollen unsere Umgebung zu einer Wohlfühl-Ressource machen.»
Mit Lust, Freude und Humor haben sie so Objekte aus textilen Restmaterialien gefertigt und eine Wohlfühl-Landschaft erschaffen, welche die Sinne anregt und dem unmittelbaren Moment Achtsamkeit schenkt. So sind die «Touchmi»-Fliesen – kachelähnliche Stoffrechtecke für Wohnungs- und Schrankwände – aus alten Tischtüchern einer Wäscherei gefertigt. «Um den Effekt einer spiegelnden Keramikkachel zu erzeugen, färbten wir die Stoffstücke unregelmässig», erklären die Gestalterinnen. Die Quadrate, Halbkreise und Viertelkreisformen können modular kombiniert werden und ergeben zusammengesetzt ein haptisches Bild. (ae)
www.duoso.ch