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Mit Holz hoch hinaus

Mit Holz hoch hinaus

Massivholztreppen sind nach wie vor beliebt. Bild: Corinne Cuendet, Clarens/Lignum

Massivholztreppen liegen im Trend. Sie entstehen aus fast allen europäischen Hölzern. Von den Nadelbäumen sind unter anderem Kiefer, Lärche, Fichte, Tanne und Douglasie als Holzlieferanten geeignet; sie alle weisen ein ausreichendes Biege- und Stehvermögen auf. Die meisten europäischen Laubhölzer, zum Beispiel Esche, Ahorn und Nussbaum, eignen sich besonders für den Treppenbau. Für stark beanspruchte Treppen werden harte Hölzer wie Buche, Eiche und Ahorn bevorzugt. Zum Zug können aber auch bestimmte Holzwerkstoffe kommen: zum Beispiel Brettschichtholz, das aus verschiedenen, miteinander verleimten Holzebenen besteht. Für Tritte sind wegen der grösseren Beschädigungsgefahr Harthölzer vorzuziehen. Allen Holzarten gemeinsam ist, dass sie als Treppenstufen fusswarm und elastisch und damit angenehm zu begehen sind.

Holztreppen verleihen jedem Raum eine wohnliche und gemütliche Atmosphäre. Holz ist für Treppen das Material der Wahl, da es ein geringes Eigengewicht aufweist, zugleich aber auch über ein gutes Stehvermögen verfügt.

Treppe ist nicht gleich Treppe. Im Laufe der Zeit ist eine ganze Palette an Konstruktionstypen entstanden. Je nach Art und Lage der Stufenunterstützung unterscheidet man Wangentreppen, aufgesattelte Treppen, Einholmtreppen, abgehängte Treppen und Spindeltreppen. Die Wangentreppe wird durch Tragbohlen seitlich begrenzt. Bei der aufgesattelten Treppe wird dagegen die Trittstufe auf Tragholme aufgesetzt. Einholmtreppen verfügen nur über einen einzigen Tragholm in der Mitte des Treppenverlaufes. Bei abgehängten Treppen werden die Trittstufen durch Zugstäbe in ihrer Lage gehalten, und bei Spindeltreppen – sie sind gewendelt und damit besonders raumsparend – ragen die Stufen aus einem Kern in der Mitte. Welche Bauart gewählt wird, hängt in erster Linie davon ab, wo die Treppe im Haus aufgebaut und wie sie benützt werden soll.

Licht und Wärme mit Mass

Holztreppen brauchen bei der Planung des Standorts und der auf sie wirkenden Einflüsse etwas Umsicht. Beachtung ist vor allem der Wärmestrahlung der ins Haus eintretenden Sonne sowie der Heizung zu schenken. Die Stufenflächen runden sich nämlich durch einseitige Erwärmung. Ausserdem entstehen so Spannungen im Holzinneren, die zu Verformungen und Rissen führen können. Unter die Treppe gehört deshalb bestimmt kein Heizkörper. Grosse Glasflächen, durch die Sonne direkt auf die Treppe fällt, sollte man in der heissesten Zeit beschatten. So vermeidet man auch Farbveränderungen durch starke Sonneneinstrahlung. Der zweite Einfluss auf das Naturmaterial Holz, den man nicht vergessen sollte, ist die Luftfeuchtigkeit. Je konstanter die Feuchte wie auch die Temperatur im «Wohlfühlbereich» bleibt, desto besser für das Holz.

Ein wenig Unterhalt für ein langes Leben

Schmutz und Sand wirken wie Schleifpapier und sollten deshalb umgehend entfernt werden. Als Vorbeugung sind ausreichend grosse Roste und Fussmatten im Eingangsbereich nützlich. Geölte Flächen sind in ihrer Widerstandsfähigkeit denen von Versiegelungen unterlegen, sie decken das Holz nicht so stark ab. Auf diesen Oberflächen darf kein Wasser stehen bleiben, sonst gibt es Flecken. Man kann geölte Treppenstufen aber mit Wasser wischen und mit einem trockenen Tuch restliche Feuchtigkeit aufnehmen.

Die Pflege von versiegelten Holztreppen erfolgt mit Mopp, Haarbesen oder Staubsauger; sie können auch mit wenig Wasser feucht gewischt werden. Die hohe Härte der Versiegelungen macht sie für spitze Gegenstände etwas anfällig. Wenn einmal Kratzer oder Risse entstanden sind, bedarf es eines gewissen Aufwandes, um sie zu beheben. Michael Meuter