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Opel bringt einen coolen Stromer

Opel bringt einen coolen Stromer

Im Alltag sind 200 Kilometer Fahrt garantiert: Der Corsa-e besitzt einen vergleichsweise kleinen 50 kWh-Akku mit einer Reichweite von 337 Kilometern nach WLTP-Norm. Foto: PD

Obwohl der Automarkt wegen der Corona-Krise weltweit eingebrochen ist, haben die Fahrzeuge mit Alternativantrieb (Hybrid, Plugin-Hybrid, Elektro, CNG und Wasserstoff) im ersten Quartal in der Schweiz um 59,6 Prozent zugelegt: 11731 immatrikulierte Fahrzeuge entsprechen einem Marktanteil von 21,2 Prozent! Und es kommt noch besser, denn mit der zweiten Welle Stromer rollen nun bezahlbare Kleinwagen mit einigermassen vernünftigen Reichweiten an den Start. Sie sollen die urbane Lebensqualität verbessern und den Herstellern den Druck drohender CO2-Strafen nehmen. Darauf hoffen sie auch bei Opel. Die Autobauer schicken deshalb den elektrischen Corsa ins Rennen. Der schlägt zwar mit mindestens 34 990 Franken noch immer mehr als doppelt so viel wie das Basismodell zu Buche, ist aber im illustren Kreis der Neuheiten von Honda E und Mini Cooper SE fast ein Schnäppchen. Und er macht seine Sache mindestens genauso gut: Eine E-Maschine mit 100 kW und 260 Nm macht ihn zusammen mit der präzisen Lenkung, einem noch mal deutlich niedrigeren Schwerpunkt und einem straffen, aber komfortablen Fahrwerk zum Go-Kart im Grossstadtdschungel, der den Weg zum Ziel zur Freude macht.Und das sogar an roten Ampeln: Schliesslich werden die irgendwann grün und geben einem die Chance für einen kleinen Zwischenspurt: wenn man in 2,8 Sekunden von 0 auf 50 Kilometer pro Stunde sprintet, hellt das die derzeit gedrückte Stimmung durchaus auf. Auch die 8,1 Sekunden bis Tempo 100 gehen in Ordnung, und auf der Stadtumfahrung oder der Landstrasse hält der Corsa-e tapfer mit. Nur auf der Autobahn lässt der Elan merklich nach, und mit Rücksicht auf die Reichweite drehen die Rüsselsheimer dem Motor bei 150 Kilometer pro Stunde den Saft ab. Für uns Schweizer ist das kein Problem.

Nachdem bisher vor allem die Premiumhersteller im Rennen mit Tesla ihre Langstrecken-Stromer lanciert haben, erobert der Elektroantrieb nun die City. Mit dabei der neue Corsa-e.

Wer mit der Energie geizt, der hat ohnehin längst aus dem Sport- in den Normal- oder gar den Eco-Modus geschaltet. Dann sinkt zwar die Leistung und mit ihr der konventionelle Fahrspass, und es werden sogar ein paar Komfortverbraucher wie die Heizung zurückgefahren. Dafür spart der Corsa Strom und kommt so entsprechend weiter. Den Erfolg dieser Massnahmen verfolgt man live auf dem Energiediagramm im grossen Touchscreen neben dem Cockpit, oder man schielt auf den Reichweitenrechner, den Opel in den nun digitalen Instrumenten integriert hat.

Doch egal wie oft man zwischen den einzelnen Fahrmodi wechselt, eines kann der Corsa- e nicht bieten: das für viele E-Autos mittlerweile übliche One-Pedal-Feeling. Denn auch mit voller Rekuperationsleistung und leerem Akku ist die Energierückgewinnung so minim, dass man zum Bremsen das Pedal wechseln und mechanisch verzögern muss.

Konsequent auf den urbanen Raum und einen halbwegs sozial verträglichen Preis ausgelegt, begnügt sich der Corsa-e mit einem vergleichsweise kleinen 50 kWh-Akku, der eine Normreichweite von 337 WLTP-Kilometern ermöglicht und auch im Alltagsgebrauch 200 Kilometer garantiert. Wenn das Laden ansteht, zieht der Opel den Strom im Serienmodell über einen einphasigen 7,4-kW-Lader, nur gegen Aufpreis wird über drei Phasen mit 11 kW geladen. Das hilft, wenn man wenig Zeit hat, denn so bezieht der Corsa an einer 100-kW-Säule in einer halben Stunde 80 Prozent der Ladung.

Stop-and-go ohne Stress

Damit dabei niemand den Anschluss verliert, legen die Rüsselsheimer für ein paar Hunderter einen Koffer mit allen Kabeln und Steckern ins Auto, die man auf der Electric Avenue so brauchen kann. Dumm nur, dass dann der ohnehin schon um 40 auf 267 Liter geschrumpfte Stauraum noch einmal etwas knapper wird – aber ein paar Opfer muss man auf dem Weg in eine grüne Zukunft schon bringen. Dafür dürfen sich die Käufer auf jede Menge hochmoderner Assistenzsysteme verlassen, darunter der Frontkollisionswarner mit Fussgängererkennung, der zwischen fünf und 85 Kilometer pro Stunde im Notfall automatisch auf die Bremse tritt. Zudem hält der Tempomat auch im Stau die nötige Distanz, bremst wenn nötig ganz ab und fährt von selber wieder an. So wird Stop-and-go vom Stressfaktor zur Meditationspause.

In Rüsselsheim sind sie davon überzeugt, dass viele Kunden nun bereit für den Wechsel ins E-Lager sind, und laden die Marke mit dem Blitz entsprechend auf: So steht der Corsa an der Spitze einer elektrischen oder elektrifizierten Flotte, die Opel in den nächsten Jahren ausrollen will. Und wer glaubt, das seien nur Lippenbekenntnisse, den schickt Opel zum Beweis nach Kaiserslautern, wo, um die erhoffte Nachfrage zu decken, gerade die erste eigene Batteriefabrik gebaut wird. Thomas Geiger und Dieter Liechti

Opel setzt unter dem PSA-Dach auf Elektrifizierung

Seit August 2017 gehört Opel zur französischen Groupe PSA. Weltweit sind Opel und die Schwestermarke Vauxhall in über 60 Ländern vertreten und verkauften 2019 rund eine Million Fahrzeuge. In der Schweiz waren es 9851 Fahrzeuge, wovon 1885 den Corsa zur Nummer zwei der Marke machten. Gegenwärtig setzt Opel seine Strategie zur Elektrifizierung des Portfolios um. Bis 2024 wird es alle Opel-Modelle auch in einer elektrifizierten Variante geben. Die Strategie ist Teil des Unternehmensplans Pace, mit dem Opel nachhaltig profitabel, global und elektrisch werden will. (lie)

Lichttechnik im Fokus

Ein Highlight des neuen Opel Corsa-e ist das adaptive, blendfreie Matrixlicht, das Opel erstmals im Kleinwagen-Segment anbietet. Die insgesamt acht LED-Elemente werden von einer hochauflösenden Frontkamera der neuesten Generation gesteuert und passen den Lichtstrahl automatisch und kontinuierlich der jeweiligen Verkehrssituation und Umgebung an. Ausserdem sind für den Corsa-e besonders effiziente LED-Scheinwerfer erhältlich, die mehr als 80 Prozent an Energie gegenüber üblichen Halogenlampen einsparen, ohne dabei Kompromisse bei der Lichtleistung einzugehen. Ganz im Gegenteil verspricht Opel: «Dank einer speziellen Reflektortechnik machen auch diese LED-Scheinwerfer die Nacht zum Tag.» (lie)