Wie sind Sie zu Ihrer künstlerischen Arbeit gekommen?
Einerseits bin ich in einem kreativen Haushalt aufgewachsen. Da ich auf dem Land lebte, gab es in den Wintermonaten nicht so viel zu tun. Basteln war immer die perfekte Wahl zum Zeitvertreib. Zudem habe ich als Kind einmal im Fernsehen ein Portrait über die Künstler an der Seine in Paris gesehen. Danach formte sich in mir der Wunsch, Künstlerin zu werden. Ich begann später, Porträts zu üben, indem ich die Stars der Bravo-Poster nachzeichnete.

Welche Themen oder Erlebnisse leiten Sie bei Ihrer Arbeit?
Inhaltlich beschäftigen mich Themen und Erlebnisse, die unmittelbar aus meinem eigenen Leben hervorgehen. Oft sind es biografisch motivierte Impulse, die sich wie ein roter Faden durch meine Arbeit ziehen. Zunehmend interessiert mich auch das unmittelbare, direkte Schaffen – ein Arbeiten, das nicht primär über konzeptuelle Steuerung funktioniert, sondern aus einem inneren Drang heraus entsteht. Ich glaube daran, dass ein Werk eine Thematik auch dann transportieren kann, wenn ich mich nicht explizit mit ihr auseinandersetze. Wenn die Fragestellung der künstlerischen Person wirklich entspricht, und ein tiefes, persönliches Interesse dahintersteht, wird sich diese – bewusst oder unbewusst – im Werk einschreiben.
Was verbindet Sie mit der Ostschweiz?
Mit der Ostschweiz verbinde ich einen grossen Teil meiner Kindheit und Jugend. In der Ostschweiz aufzuwachsen, war sehr facettenreich. Das «Umherstreunen» im Thurgau, sich an sogenannten «Unorten» aufzuhalten, war ein sehr prägender und inspirierender Zeitvertreib meiner Jugend.
Welche Funktion von Kunst nehmen Sie als die wichtigste wahr?
Eine wichtige «Funktion» könnte sein, starke Emotionen in Betrachterinnen und Betrachtern auszulösen. Sie zu bewegen und zu polarisieren können ebenfalls wichtige Funktionen sein. Aber ich möchte das nicht reduzieren. Kunst ist sehr vielfältig und kann unterschiedliche Qualitäten und unterschiedliche Funktionen in sich tragen.
Wie erleben Sie den Kontakt mit dem Publikum?
Der Austausch mit dem Kunstpublikum ist immer spannend und ich erlebe diesen meistens als sehr positiv.
In welchen (Ost)Schweizer Museen sind Werke von Ihnen zu sehen?
Zurzeit sind meine Werke in verschiedenen Galerien in Gruppenausstellungen zu sehen. (bsr)
Kunst aus und in der Ostschweiz
Die Museumsseiten stellen in diesem Sommer Künstlerinnen und Künstler vor, die aktuell in Museen der Umgebung vertreten sind.
Saurer Museum Arbon

Das Saurer Museum, an der schönen Seepromenade in Arbon gelegen, zählt zu den bedeutenden Industriemuseen der Schweiz. Es vermag mit der Geschichte und den Produkten des einst weltbekannten Unternehmens jährlich Tausende Besucher zu begeistern.
Stickmaschinen von der uralten «Chlüpperlimaschine» aus den 1860er-Jahren bis zu den lochkartengesteuerten Vollautomaten, patentiert 1912, sticken in diesem Industriemuseum die weltbekannten St. Galler Stickereien. Selbstverständlich fehlen auch die heute noch bekannten Saurer-Postautos nicht. Aber das Museum zeigt auch Feuerwehrautos, Lastwagen und den bekannten Militär-Lastwagen «Vierlivier». Webmaschinen verschiedenster Generationen rattern und weben im Museum Bänder, Hand- und Frottiertücher.
Das Museum wird engagiert durch freiwillige, begeisterte Mitglieder des Oldtimer-Club Saurer betrieben. Bei Gruppenbesuchen wird gewoben und gestickt. (vred)
Saurer Museum Arbon
Weitegasse 8
Mo–So 10–18 Uhr
www.saurermuseum.ch
«Reiseziel Museum» im Appenzellerland

Fünf Ausserrhoder Museen öffnen ihre Türen an drei Sonntagen im Sommer für Familien.
An der Aktion «Reiseziel Museum» beteiligen sich rund 55 Museen in Vorarlberg, Liechtenstein sowie in den Kantonen St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden. Am 6. Juli, 3. August und 7. September überraschen das Museum Gais, das Museum Heiden, das Museum Henry Dunant, das Brauchtumsmuseum Urnäsch und das Volkskunde-Museum Stein die Familien von 10 bis 17 Uhr mit einem speziellen Programm. Der Eintritt beträgt einen Franken/Euro pro Person und Institution, nur für Familien. Für Spiel, Spass und Wissen ist gesorgt.
Während der Aktionstage bietet der öV freie Fahrt mit Bus und Bahn im gesamten Reiseziel-Gebiet für die teilnehmenden Familien an. Detaillierte Informationen zu Programm und Tickets unter www.reiseziel-museum.com. (vred)
Museen im Appenzellerland
www.reisen-im-appenzellerland.ch
Historisches Museum im Schloss Arbon

Im mittelalterlichen Schloss Arbon mit dem die Stadt überragenden Wehrturm erwartet Besucherinnen und Besucher das grösste lokalhistorische Museum des Thurgaus.
Die Dauerausstellung nimmt die Gäste mit auf eine spannende Zeitreise durch 6000 Jahre Siedlungsgeschichte am Bodensee, von der Steinzeit und der Bronzezeit mit den Pfahlbauten über die Römerzeit und das Mittelalter bis zum Industriezeitalter. Besonders interessant sind verschiedene in Arbon hergestellte Industrieprodukte, die an den Haushalt der Grossmutter erinnern.
Das historische Museum ist seit 50 Jahren im Schloss untergebracht. Darum werden in der diesjährigen Sonderausstellung «Gut Ding will Weile haben» 50 Gegenstände aus dem Archiv präsentiert. Dazu gehören zum Beispiel die Sargdecke von Unternehmer Adolph Saurer oder die kunstvoll gestickte erste Fahne der Textilarbeiter-Gewerkschaft. (vred)
Museum im Schloss Arbon
Schloss 4, 9320 Arbon
Öffnungszeiten bis 20. Oktober
Mo–So 14–17 Uhr
Jan–Dez: So 14–17 Uhr
www.museum-arbon.ch