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Erlebnisführung mit fast allen Sinnen im Historischen Museum Thurgau

Audioguides sind perfekt für den individuellen Museumsrundgang. Ihre Gestaltung ist eine Kunst für sich.

Erlebnisführung mit fast allen Sinnen im Historischen Museum Thurgau

Unterwegs mit Multimedia-Guide: Je nach Standort zeigt das Gerät die verfügbaren Hörstationen. Bild: Historisches Museum Thurgau, Karin Bischof

Ob Kunst oder Handwerk, Mode oder Industriedenkmal, ein Museum ist eine spannende Entdeckungsreise. Aber nicht jeder liest dabei gerne Schildchen mit kleiner Schrift oder lange Erläuterungen, mögen sie noch so aufschlussreich sein. Auch Führungen sind nicht jedermanns Sache. Mit Audioguides aber kann ein Museumsbesuch flexibel in der Zeit und bei der Wahl der Route gestaltet werden. Viele dieser Guides sind keine reinen Faktenlesungen mehr, sondern erzählen Geschichten und vermitteln Stimmungen. Bis solche Hörformate «spruchreif» sind, steckt allerdings eine Menge Arbeit dahinter.Die Geschichte lebendig machenEine Firma, die sich um zeitgemässe und unterhaltsame Kulturvermittlung kümmert, ist Letsmuseeum aus Zürich. Ausstellungskurator Dominik Streiff hat dessen Gründerin Rea Eggli und ihr Team ins Boot geholt, als er das aktuelle Themenjahr zur historischen Glasmalerei im Historischen Museum Thurgau konzipierte. Das Museumsteam hat gemeinsam mit Letsmuseeum ein grosses multimediales Projekt auf die Beine gestellt. Denn einen klassischen Audioguide mit erzählten Fakten wollte das Museum nicht haben. «Das ist nicht unser Vermittlungsanspruch. Wir möchten ein Erlebnis für Jung und Alt schaffen », hält Streiff fest. Einen reinen Audioguide von 45 Minuten Länge könnte Egglis Team ab Konzept in drei bis vier Monaten realisieren. Hinter dem Projekt aus Frauenfeld aber steckt die Arbeit von gut einem Jahr, denn das Museum wünschte sich auf den Audioguide abgestimmt zwei Spielstationen, einen Kurzfilm und passende Musik. Und bei einem einzigen Audioguide sollte es nicht bleiben: «Die Entscheidung fiel auf gleich drei Stimmen, die die ausgestellten Glasscheiben aus unterschiedlichen Perspektiven erklären und der Führung etwas Persönliches verleihen.» Die Idee, Museumsexponate aus mehreren Perspektiven zu erzählen, war schon länger in der Pipeline. Bei der Ausstellung zu den Glasmalereien passte alles zusammen und so konnte das Konzept zum Leben erweckt werden. Herausgekommen ist «Ach, du Scheibe». Die drei Erzählstimmen sind der Fakten-Nerd Sascha de Facto, Tanja Gräuel mit ihrer Vorliebe für Schauergeschichten und der Romantiker Fabian Liebeskind. Für die Entstehung eines gleichzeitig faszinierenden und lehrreichen Erlebnisses sortierte Streiff die umfangreichen Fakten aus der Forschung mit dem Museumsteam gründlich vor. Erst dann kümmerte sich Letsmuseeum um die Skripte. Wichtig war Eggli, dass keine herkömmliche «Museumssprache» benutzt wird: «Sind die Inhalte gut verständlich, bleibt beim Publikum erfahrungsgemäss mehr im Gedächtnis hängen.»Kein Audioguide ohne TestpublikumDoch bevor es endgültig ins Aufnahmestudio geht, werden solche Guides stets mit Versuchsgruppen getestet, ergänzt Streiff. «Was erzählt wird und was nicht, kann sich hier noch ändern. » Inhaltlich mögen sich die Macher angepasst haben, doch das Konzept an sich erwies sich als Volltreffer: «Bei den Tests ging es darum, dass alle Altersgruppen und auch ein eher museumsfernes Publikum Spass daran haben,» erzählt Rea Eggli.Realisiert hat das Museum den Audioguide über mobile Geräte: «Je nach Standort zeigt der Bildschirm auf einer Karte, welche Hörstationen verfügbar sind», sagt Dominik Streiff. Pro Tour kann man jede Station aber nur einmal hören. Die Idee hinter dem Konzept ist einfach. Es soll zum Austausch unter den Besuchern ermuntern: «Was haben dir Sascha und Tanja berichtet? Und von welcher Geschichte schwärmt Fabian?» Bettina Schnerr  

Kunstmuseum Appenzell

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Das von den Architekten Gigon und Guyer entworfene Kunstmuseum Appenzell, eine Inkunabel des modernen Museumbaus, erlaubt der modernen und zeitgenössischen Kunst mit monografischen und thematischen Ausstellungen den bestmöglichen Auftritt. Eine auf das menschliche Mass abgestimmte Raumabfolge und Lichtstimmungen wie in den schönsten Ateliers unterstützen die ästhetische Wahrnehmung.

Die Ausstellung «R.A.W. or the Sirens of Titan» präsentiert unter dem Motto «Science meets imagination, culture meets existentialism» Werke von zehn Künstlerinnen. Judith Albert, Miriam Cahn, Valérie Favre, Asi Föcker, Agnès Geoffray, Roswitha Gobbo, Diana Michener, Martina Morger, Suzanne Treister und Birgit Widmer wagen in zehn Raumbildern die grosse Erzählung von Liebe, Feminismus, Wissen, Krieg, Dasein, Humor, Erinnerung, Traum, Kosmos, Landschaft, Politik, Licht und Tod. (pd)

Kunstmuseum Appenzell
Unterrainstrasse 5
9050 Appenzell
Telefon 071 788 18 00
info@kunstmuseumappenzell.ch
www.kunstmuseumappenzell.ch
  

Schloss Frauenfeld

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Ob für Geschichtsfans, Abenteuerlustige oder Freizeitausflügler, das Historische Museum Thurgau im Schloss Frauenfeld hat für alle das passende Angebot. Die Palette bietet kulturelle Perlen sowie kurzweilige Touren und Erlebnisse für Kinder. «Ach, du Scheibe!» heisst es, wenn Gäste an der frisch-frechen Audiotour die Storys zu den prächtigen Glasgemälden hören. Diese erzählen von Männern, die mit ihrem Reichtum protzen, von Frauen, die ihre Väter an die Leine nehmen, und von wilden Naturgestalten, die Frauenfelds Wappen bewachen.

Eine geballte Ladung Thurgauer Geschichte samt Spiel und Spass liefern drei Erlebnis-Trails für Familien. Klein und Gross erkunden das Schloss auf eigene Faust und tauchen ein in die Geheimnisse des Mittelalters. Familien knobeln und rätseln gemeinsam im Escape Room «Rettet den Schatz der Äbtissin» und lösen einen Kriminalfall, der auf einer wahren historischen Begebenheit beruht. (pd)

Historisches Museum Thurgau Schloss Frauenfeld
Di–So 13–17 Uhr
Museumseintritt frei
www.historisches-museum.tg.ch
  

Ittinger Museum und Kunstmuseum Thurgau

Erlebnisführung mit fast allen Sinnen im Historischen Museum Thurgau-4

Während Jahrhunderten lebten in der Kartause Ittingen Mönchsgemeinschaften, zuerst die Augustiner, dann die Kartäuser. Das Ittinger Museum gibt einen lebendigen Einblick in die Geschichte des Ortes. In den kargen Mönchszellen lässt sich nachempfinden, wie die Kartäuser in Stille und Einsamkeit Gottes Nähe suchten. Der reich ausgestattete Essraum sowie die prächtige Rokokokirche präsentieren sich bis heute so, als lebten die Mönche noch in Ittingen. Gleichzeitig erzählt der Billardtisch im Kapitelsaal von der Auflösung des Klosters im Jahr 1848 und von der darauffolgenden Nutzung des Ortes als Herrschaftssitz einer noblen Familie.

Das Kunstmuseum Thurgau setzt mit seiner hochkarätigen Sammlung sowie attraktiven Wechselausstellungen einen Gegenpol zur Vergangenheitsidylle des ehemaligen Klosters. Im Mittelpunkt der kantonalen Kunstsammlung steht eine einzigartige Werkgruppe von Adolf Dietrich (1877–1957). (pd)

8532 Warth
Telefon 058 345 10 60
sekretariat.kunstmuseum@tg.ch
www.kunstmuseum.tg.ch
  

Saurer-Museum Arbon

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Das Saurer-Museum an der schönen Seepromenade in Arbon zählt zu den bedeutenden Industriemuseen der Schweiz. Es begeistert mit der Geschichte und den Produkten des einst weltbekannten Unternehmens jährlich Tausende Besucher. Stickmaschinen von der uralten Chlüpperlimaschine aus den 1860er Jahren bis zu den lochkartengesteuerten Vollautomaten, patentiert im Jahr 1912, sticken die weltbekannten St. Galler Stickereien. Selbstverständlich fehlen auch die heute noch bekannten Saurer Postautos nicht. Das Museum zeigt aber auch Feuerwehrautos, Lastwagen und das bekannte Militärfahrzeug «Vierlivier». Webmaschinen aus verschiedenen Generationen rattern und weben im Museum Bänder, Hand- und Frottiertücher.

Das Museum wird betrieben durch freiwillige, begeisterte Mitglieder des Oldtimer-Clubs Saurer. Bei Gruppenbesuchen wird gewoben und gestickt. (pd)

Saurer-Museum Arbon
Weitegasse 8
9320 Arbon
Mo–So 10–18 Uhr
www.saurermuseum.ch