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Kia legt bei der Elektrifizierung einen Gang zu

Strom für 100 Kilometer in 4,5 Minuten. Mit dem Elektro-Crossover EV6 läuten die Koreaner eine neue Zeitrechnung ein – und überraschen mit progressivem Design, exzellenter Performance und grosser Reichweite.

Kia legt bei der Elektrifizierung einen Gang zu

Der 4,69 Meter lange EV6 schafft im besten Fall 510 Kilometer rein elektrisch. Bild: Kia

Am 10. März 1994 erblickte die koreanische Marke Kia Motors mit ihrem ersten Auftritt am Genfer Automobil-Salon das Licht der Schweizer Autowelt. Im Angebot damals: die biedere viertürige Limousine Sephia und der für die Allrad-Schweizer interessante Kompakt-SUV Sportage 4x4. Bis Ende 1994 resultierten 589 Verkäufe. 2016, im besten Jahr der Marke, verkauften die Koreaner 5480 Fahrzeuge in der Schweiz. Heute bietet Kia vom kleinen Picanto bis zum sportlichen Stinger zwölf Modelle in den unterschiedlichsten Segmenten und mit den unterschiedlichsten Motorisierungen an.

Nun startet der südkoreanische Autohersteller, der seit 1998 zur Hyundai Motor Group gehört, mit neuem Logo, neuem Anspruch und vor allem mit dem ersten völlig neu entwickelten Fahrzeug auf der modularen, rein elektrischen Plattform E-GMP (Electric-Global Modular Platform), auf der Hyundai kürzlich den Ioniq 5 vorgestellt hat. Der 4,69 Meter lange EV6 verfügt über einen Radstand von 2,9 Metern und soll besonders viel Platz für die Passagiere bieten. Der Crossover wird mit Heck- oder Allradantrieb sowie mit zwei verschiedenen Akkugrössen (58 und 77,4 kWh) angeboten.

Nachhaltige Mobilität

Verschiedene Akkugrössen und eine modulare Elektroplattform? Richtig, aus denselben Zutaten werden auch in Wolfsburg Elektrorezepte geschrieben. Nur dass die Koreaner damit bereits einen Schritt weiter sind und wie sonst nur der Porsche Taycan und Audi e-tron GT auf 800-VoltTechnik setzen. So erzielen Kia und Hyundai mit ihren neusten Stromern auch an der Ladesäule Bestmarken: Den Sprung von 10 auf 80 Prozent schaffen sie im Idealfall in 18 Minuten. Je nach Batterie und Motor beträgt die Reichweite bis zu 510 Kilometer (WLTP). Dank einer integrierten Ladekontrolleinheit ist es zudem möglich, mit der Batterie etwa einen Fernseher oder eine Klimaanlage 24 Stunden lang zu betreiben. Noch viel wichtiger und praktischer: Falls erforderlich, lässt sich damit auch ein anderes Elektrofahrzeug aufladen oder abschleppen – denn der Kia-Stromer darf bis zu 1,6 Tonnen an den Haken nehmen.

«Der EV6 verkörpert den neuen Kia. Er wurde erschaffen, um Menschen bei jeder Fahrt durch kühnes Design, progressive Technik, innovative Technologien und eine aufregende elektrische Leistung zu inspirieren», erklärt Ho Sung Song, President und CEO von Kia. «Der EV6 steht aber auch für den Beginn unseres langfristigen Bekenntnisses zur nachhaltigen Mobilität, die den Wandel hin zur Klimaneutralität auch in Bezug auf Produkte, Materialien und Fertigungsprozesse erreichen will.»

Neue Welt – alte Werte

Trotz Bekenntnis zur nachhaltigen Mobilität spielt auch Kia mit alten Werten. Also PS (oder kW) en masse: Denn zur Wahl stehen Motoren im Leistungsband von 125 kW/170 PS bis 430 kW/585 PS im Spitzenmodell GT. Die GT-Variante fährt mit Allrad und 740 Nm vor. «Mit der Kombination aus Ultraschnellladesystem und Supersportwagen-Performance unterstreicht die GT-Variante des EV6 unsere technologische Kompetenz», erklärt Albert Biermann, Entwicklungschef der Hyundai Motor Group.

Tatsächlich ist der EV6 zudem der erste Vertreter der neuen Kia-Designsprache. Diese bezeichnen die Koreaner als «Opposites United». Auffällig ist zum Beispiel das bis zu den Kotflügeln reichende Leuchtenband am Heck. Ausserdem verschwindet der prägende Kühlergrill der aktuellen Modelle. Der EV6 verfügt vorne nur noch über einen flachen Lufteinlass, der von Tagfahrlichtleuchten flankiert wird.

Im Innenraum fallen der grosse, leicht gewölbte Bildschirm sowie die freischwebende Mittelkonsole auf. Die Sitze sind mit modernen Bezügen versehen, die aus recycelten Kunststoffen bestehen. Ab Werk oder optional gehören jede Menge Assistenten wie ein Ausstiegswarner, ein Staupilot oder ein Parkhelfer, bei dem mittels Fernbedienung das Fahrzeug eingeparkt wird, zum Lieferumfang. Die Schweizer Preise sind noch nicht bekannt, in Deutschland beginnt die spannende Kia-Zukunft im Herbst ab 45 000 Euro. Dieter Liechti

Elf Stromer bis 2026

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Kia plant eine Elektro-Offensive und will zu einer führenden Mobilitätsmarke werden. Bis 2026 sollen weltweit elf neue reine E-Modelle in verschiedenen Klassen auf den Markt kommen, darunter sowohl SUV als auch klassische PW. Den Start macht noch dieses Jahr der Crossover EV6, der auf der neuen E-GMP-Plattform basiert und nach der neuen Elektronomenklatur der Marke benannt wird. Der zufolge tragen die Modelle keine Namen, sondern numerische Bezeichnungen von EV1 bis EV9. Neben den sieben Modellen auf der Elektroplattform wird es auch vier Modelle auf Basis konventioneller Verbrennerfahrzeuge geben. So will Kia den Anteil von Elektro- und Hybridfahrzeugen am gesamten Absatz bis 2030 auf 40 Prozent erhöhen. Jährlich will die Marke rund 1,6 Millionen entsprechende Fahrzeuge absetzen, davon 880 000 reine E-Modelle. Strategisch will sich der koreanische Autohersteller zu einem Mobilitätsdienstleister entwickeln. Diese «Abkehr vom traditionellen, produktionsgeprägten Geschäftsmodell» soll sich auch im Entfall des Wortes «Motors» aus dem Firmennamen spiegeln. Ab sofort tritt das Unternehmen nur noch als Kia und mit neuem Logo auf. Im Fokus des künftigen Angebots soll das elektrische und autonome Fahren in Grossstädten stehen. Konkret werden Services wie Ridesharing, Ridehailing, Taxi- und Lieferdienste genannt. (red)