Anzeige

In kleinen Schritten in die Zukunft

In kleinen Schritten in die Zukunft

In Schnee und Eis fühlt sich der neue Impreza pudelwohl. Bild: PD

Subaru ist der Allradpionier. Das behaupten zwar auch andere Marken von sich, doch der japanische Hersteller aus Shibuya hat zumindest in der Schweiz massgeblich zur «Allradifizierung» beigetragen: Beim Markteintritt von Subaru 1979 lag der 4×4-Anteil bei einem Prozent – 2019 waren es 51,4 Prozent. 1979 war auch das Jahr, in dem Subaru die Ski-Ikone Bernhard Russi als Markenbotschafter engagierte, und der Strahlemann aus Andermatt ist bis heute das Subaru-Aushängeschild schlechthin geblieben. Sympathisch, ehrlich, bodenständig – diese Attribute passen sowohl zu Russi als auch zur Marke. Höhepunkt in den 80ern Doch die Erfolgsgeschichte von Subaru in der Schweiz war deutlich kürzer als die Beziehung zum Olympiasieger von Sapporo 1972. Mit der Lancierung des 4×4-Kleinwagens Justy begann 1984 der Eroberungsfeldzug der Japaner, der drei Jahre später mit 14 332 verkauften Autos seinen Höhepunkt hatte. Seither ging es stetig bergab. 2019 verkaufte Subaru in der Schweiz nur noch 4023 Einheiten – Verkaufsrang 26, hinter Marken wie Tesla, Kia oder Mitsubishi.

Auch der leicht überarbeitete Subaru Impreza wird nun mit Mildhybridsystem angeboten. Besonders sparsam ist der japanische Kompaktwagen trotzdem nicht.


«Gefragte Modelle wie der Forester Turbo oder der Impreza WRX, das einst so erfolgreiche Kleinwagenangebot, der Dieselmotor – das alles wurde aus dem Angebot gestrichen», erklärte der nun pensionierte Marketingchef Peter Bärtschi diese Entwicklung noch vor einem halben Jahr. «Das hat uns sehr zugesetzt.» Inzwischen ist weiteres Ungemach hinzugekommen: Die seit Jahresbeginn geltende CO2-Richtlinie von 95 Gramm pro Kilometer trifft den vergleichsweise kleinen Hersteller hart – knapp 90 Prozent der in Europa verkauften Fahrzeuge sind denn auch allradgetriebene SUV, die deutlich mehr als diese 95 Gramm ausstossen.

«Ja, es stimmt», bestätigt Europa-Marketingchef David Dello Stritto, «die CO2-Vorgaben werden für uns schwierig.» Und die Einführung eines Elektroautos, welches den Flottenausstoss stark senken könnte, ist noch nicht in Sicht. «Da gehören wir leider nicht zu den Schnellsten.» Subaru will dafür die Nummer 1 bei der Qualität der Fahrzeuge und bei der Kundenzufriedenheit werden und die Zahl von schweren Unfällen mit Verletzten in einem Subaru bis 2030 auf null senken. Dello Stritto ist sich sicher, dass man für den europäischen Markt die richtige Strategie hat: «Wir mussten die sportlichen Modelle, die Kleinwagen und den Diesel aus dem Modellprogramm nehmen – nun bringen wir neue Produkte, damit wir in Europa bleiben können.» Gemeint sind damit Hybride und Elektroautos, vorerst sind es aber nur Mildhybridvarianten für die Modelle Forester, XV und für den überarbeiteten Impreza, der ab Mai beim Händler steht. Dieses Mildhybridsystem, genannt E-Boxer, soll den Verbrauch und die CO2-Emissionen des Impreza um bis zu 10 Prozent reduzieren. Die Werte der Homologation stehen noch nicht fest, doch wenn man den technisch fast baugleichen XV 2.0i e-Boxer mit einem Schnitt von 180 g/km als Referenz nimmt, wird der Impreza nicht wesentlich besser abschneiden. «Doch es ist ein erster Schritt», sagt David Dello Stritto, «weitere folgen.» Die Batterie im Heck und der kleine E-Motor im Getriebe sorgen aber nicht nur für weniger Verbrauch, sondern auch für zusätzliches Drehmoment, was dem schwachbrüstigen Zweiliter-Boxermotor guttut. Das System wird bereits in den Modellen Forester und XV angeboten und dürfte bald auch für weitere Modelle erhältlich sein.

Boxermotor bleibt erhältlich

Der Impreza wird zudem weiterhin auch ohne Mildhybridsystem mit einem 1,6-Liter-Boxermotor mit 114 PS angeboten.

Im finnischen Rovaniemi am nördlichen Polarkreis konnten die E-Boxer-Modelle ihr Können unter Beweis stellen, wo sie sich pudelwohl fühlen – auf Eis und Schnee. Das symmetrische 4×4-System gibt sich keine Blösse. Das zusätzliche Drehmoment des Hybridsystems ist spürbar und bringt Schwung in den eher trägen Antrieb mit stufenlosem Getriebe, was im Gelände gut zur Geltung kommt. Dass der Zweiliter-Vierzylinder-Boxermotor mit 150 PS dabei bis zehn Prozent weniger verbraucht, ist sicher willkommen. Von der so wichtigen 95-Gramm-Grenze sind die Subaru-Mildhybride aber immer noch weit entfernt.

Dave Schneider fuhr den neuen Impreza auf Einladung von Subaru Schweiz in Finnland