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Das Auto ist kein Gefrierfach

Lüftungsspalt ist kein Schutz

Das Auto ist kein Gefrierfach

Schmuck und nützlich: Die gestylten Lüftungsdüsen im neuen Mercedes-Benz CLA. Bild: PD

Wenn die Aussentemperaturen im Sommer steigen, freuen sich Autofahrer ganz besonders über eine Klimaanlage im Fahrzeug. Was vor Jahren noch Luxus war, ist heute Standard. Und egal, ob es sich um eine manuelle oder eine automatische Kühlfunktion handelt: Sie sorgt im Idealfall für angenehme Temperaturen im Innern. Doch wie nutzt man sie am besten? Und was sollte man vermeiden? Je weniger das Auto von der Sonne aufgeheizt werden kann, desto weniger muss die Klimaanlage herunterkühlen. Wer kann, parkiert sein Auto in einer Garage oder unter einem Carport, sodass es möglichst vor direkter Sonnenstrahlung geschützt ist. Auch unterwegs sucht man sich am besten einen beschatteten Parkplatz. Gibt es keinen, hilft es, die Windschutzscheibe und die Seitenfenster mit einer Folie oder mit Rollos zu schützen. Ledersitze, Lenkrad und Armaturenbrett bedeckt man am besten mit einem hellen Handtuch, so heizen sie weniger schnell auf.

Eine Fahrzeugklimaanlage ist mittlerweile Standard und im Sommer ein unverzichtbarer Luxus. Man sollte ihr aber die Arbeit bei heissen Aussentemperaturen etwas erleichtern.


Durchlüften vor Abfahrt


Steht ein Auto länger in der Sonne, ist es im Innenraum schnell 70 Grad und heisser. Um die flirrende Luft schnell aus dem Auto zu bekommen, öffnet man nach Möglichkeit alle Scheiben. Am einfachsten geht das, wenn sich die Fenster durch einen längeren Druck auf die Schlüsselfernbedienung gleichzeitig herunterfahren lassen.

Das klappt allerdings nicht bei allen Autos, im Zweifel hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung. Wenn es keine elektrische Unterstützung gibt, kurbelt man die Scheiben herunter. Alternativ oder zusätzlich öffnet man alle Türen, die Heckklappe und, soweit vorhanden, das Schiebedach. Dann heisst es, ein paar Sekunden zu warten.

Ist der Hitzestau im Fahrzeug entwichen, gilt es, alle Schotten wieder dicht zu machen. Ist es im Innenraum immer noch heiss, bedeutet dies Schwerstarbeit für die Klimaanlage. Um ihr die Arbeit zu erleichtern, stellt man das Gebläse auf Umluft. In der Regel gibt es dafür einen speziellen Knopf, der ein stilisiertes Auto mit einem rundlaufenden Pfeil im Inneren zeigt. So gelangt keine neue Hitze mehr ins Fahrzeug. Nach einer Weile ist es aber ratsam, wieder auf Frischluftzufuhr zu schalten, damit der Sauerstoffgehalt nicht sinkt.

Luftstrom nicht in die Augen

Nach dem Losfahren werden die Regler einer manuellen Klimaanlage auf Minimaltemperatur gestellt. Allerdings nur kurz, damit der Innenraum schnell runterkühlen kann.

Eine Klimaautomatik kühlt in der Regel mit maximaler Leistung herunter. Das Lüftungsgebläse sollte so ausgerichtet sein, dass die kühlen Luftzüge nicht direkt in die Augen oder den Nacken treffen.

Differenz von sechs Grad

Die Temperaturunterschiede zwischen innen und aussen sollten nicht zu gross sein. Wer sein Fahrzeug auf Gefrierfachtemperatur herunterkühlt, riskiert eine Erkältung. Experten raten zu einer Maximaldifferenz von rund sechs Grad zwischen aussen und innen.

Zum Ausgleich kann man das Gebläse auf den höchsten Wert stellen. Der Luftzug kühlt dann wie ein Ventilator. Kommt statt frischer Luft modriger Gestank in den Innenraum, liegt die Ursache meistens an mangelnder Wartung der Klimaanlage. Diese sollte regelmässig gecheckt werden. Ebenso sollte man periodisch den Innenraumfilter austauschen. Das verhindert, dass die Klimaanlage zur Bakterienschleuder wird.

Übriges: Eine Klimaanlage sollte auch bei nicht sommerlichen Temperaturen für gut zehn Minuten eingeschaltet werden, sodass das Kühlsystem betriebsbereit bleibt. Elfriede Munsch

Lüftungsspalt ist kein Schutz

Wer im Sommer in parkierten Autos Kinder oder Tiere zurücklässt, bringt diese in Lebensgefahr – selbst wenn zur Kühlung Fahrzeugfenster einen Spaltbreit geöffnet werden. Dies ist die Erkenntnis von Praxisversuchen des deutschen Automobil-Clubs (ADAC), bei denen sich nur geringe Temperaturunterschiede zwischen Autos mit offenen und geschlossenen Fenstern zeigten. Die Tester hatten in einem Versuch in zwei baugleichen Fahrzeugen bei 28 Grad Aussentemperatur die Entwicklung der Innenraumtemperaturen gemessen. Nach einer Stunde zeigte die Temperaturanzeige in beiden Fahrzeugen über 50 Grad an.

Die Farbe spielt keine Rolle

Der ADAC stellte keine nennenswerten Unterschiede zwischen schwarz oder weiss lackierten Fahrzeugen fest. Der Grund: Vor allem die Grösse der Fensterflächen wirkt sich auf die Hitzeentwicklung aus. Für leichte Linderung könnten nach Erkenntnissen der Tester Wärmeschutzverglasungen, getönte Scheiben oder nachträglich angebrachte Folien sorgen. Unabhängig vom Wärmeschutz der Fahrzeugscheiben sollten Autofahrer im Sommer niemals Kinder oder Tiere im Wagen zurücklassen, lautete das Fazit.

Hyundai hat im neuen Santa Fe den weltweit ersten «Rear Occupant Alert» eingeführt. Ein Warnsystem für im Fahrzeug verbleibende Passagiere. Es soll vor allem vermeiden helfen, dass Eltern ihre Kleinkinder auf der Rückbank vergessen – was vor allem im Sommer kritisch werden kann... (Mario Hommen)