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Corsa für Aufgeweckte

Mit dem neuen Mokka bringt Opel endlich wieder Pep in die Modellpalette. Besonders spannend ist die Elektroversion Mokka-E.

Corsa für Aufgeweckte

Einen Eyecatcher wie den neuen Mokka-E haben die Rüsselsheimer seit Urzeiten nicht mehr gebaut. Bild: PD

Wenn die Rüsselsheimer den neuen Mokka servieren, ist das ein richtig aufregendes Auto: Knackig gezeichnet, üppig ausgestattet und modern motorisiert, lässt der handliche SUV auf Basis des Corsa selbst den Segment-Champion VW T-Roc wie kalten Kaffee wirken. «Der neue Mokka ist ein echter Blickfang und wird die Wahrnehmung unserer Marke verändern », ist Opel-Chef Michael Lohscheller deshalb überzeugt. «Mit ihm erfinden wir die Marke neu und zeigen unsere Designsprache der kommenden zehn Jahre.»Diese ist leidenschaftlicher als alles, was man seit Legenden wie dem GT und dem Manta aus den 70er-Jahren gesehen hat. Das beginnt beim neuen Gesicht mit dem «Vizor», der als schwarze Blende fugenlos quer über den Bug verläuft wie das Visier eines Helms, es führt über eine scharf proportionierte Silhouette mit knappen Überhängen und kessen Konturen und mündet in einem verführerischen Heck. Dazu noch eine markante Zweifarblackierung und ein paar Zierkonsolen in Kontrastlack – fertig ist ein Eyecatcher, wie sie ihn in Rüsselsheim seit Urzeiten nicht mehr gebaut haben.   

Üppig ausgestattet mit Pure Pannel

Auch innen ist alles anders. Ja, die Knopfleiste für die Klimaanlage kommt einem verdächtig vertraut vor, genau wie das Lenkrad und die Hebel für Blinker und Wischer. Doch als erster Opel kommt der Mokka mit komplett digitalen Instrumenten – Pure Pannel nennen die Hessen das neue Cockpit, das zwei Bildschirme zu einer grossen Infotainment-Leinwand verschmelzen lässt, und versprechen eine optische Entgiftung, die gleich bei der ersten Fahrt eine ausgesprochen wohltuende Wirkung entfaltet. Und weil der Mokka nicht nur Stilführer, sondern auch Technologieträger sein will, greift Opel tief ins Konzernregal mit den Innovationen: Abstandsregelung, Panoramakamera, adaptive LED-Scheinwerfer – alles, was die Schatzkammern in Rüsselsheim und Paris hergeben, baut Opel in den Hoffnungsträger ein und rühmt sich deshalb der üppigsten Ausstattung am Markt.

Dass es im Mokka bei 4,15 Metern Länge und einem Radstand von 2,56 Metern etwas enger zugeht als in manch anderem SUV im sogenannten B-Segment, man auf Finessen wie eine verschiebbare Rückbank verzichten muss und der Kofferraum mit 350 Litern allenfalls gehobener Durchschnitt ist, nehmen sie in Rüsselheim locker. Denn wer mehr Wert auf Laderaum legt statt auf Lifestyle, findet mit dem sieben Zentimeter längeren Crossland eine Alternative im gleichen Segment, die spürbar mehr Platz für Kind und Kegel bietet.

Stolz auf Auswahl bei den Antrieben

Besonders stolz ist Opel auf die Auswahl bei den Antrieben, denn genau wie den Corsa gibt es den neuen Mokka vom Start weg als Verbrenner und als Stromer. Die Mokka-E genannte Elektroversion kostet ab 36 200 Franken und damit genau 10 000 Franken mehr als der stärkste Benziner. Sie leistet 100 kW (136 PS) und wird aus einem Akku mit 50 kWh Kapazität gespeist, der im besten Fall 324 Kilometer Reichweite ermöglichen soll und dank serienmässiger Schnellladung binnen 30 Minuten wieder zu 80 Prozent voll ist. Zwar wiegt der Stromer wegen der Batterie deutlich mehr, hat aber dafür auch den tieferen Schwerpunkt und damit die bessere Strassenlage. Und den besseren Antritt: Der kleine SUV fährt sich so erfrischend und belebend, wie es der Name verspricht. Zumindest, solange er nicht im reichweitenfördernden Eco-Modus unterwegs ist, der neben den Komfortverbrauchern auch die Leistung herunterregelt. Dafür flimmern dann auch mal knapp 400 Kilometer auf der Reichweitenanzeige.

Kein Allradantrieb beim Mokka

Das One-Pedal-Fahren bietet der Mokka-E mit zweistufiger Rekuperation zwar nur eingeschränkt, doch dafür geniesst man die Stille des Stromers umso mehr. Erst recht, wenn man danach in einen der Verbrenner umsteigt. Denn auch wenn der Mokka zumindest mit dem 130 PS-Benziner (ab 26 200 Franken) an der Spitze der Palette einen nicht minder erfrischenden Eindruck macht, nervt der kleine Dreizylinder mit seinem typischen Schnattern. Neben der auch als Handschalter erhältlichen 130-PS-Variante bietet Opel den 1,2 Liter als Einstiegsvariante mit 100 PS ab 24 490 Franken an. Auch einen Diesel gibt es weiterhin, mit 1,5 Litern Hubraum, vier Zylindern und einer Leistung von 110 PS ab 27 000 Franken. So bietet der neue Mokka tatsächlich für jeden etwas, patzt allerdings an einem Punkt: Allradantrieb gibt es in keiner Variante.  Thomas Geiger