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BMW nimmt den Fehdehandschuh auf

BMW nimmt den Fehdehandschuh auf

Äusserlich beschränken sich die Änderungen, abgesehen vom unterschiedlichen Design für Zwei- und Viertürer, auf die retuschierte Frontschürze und nachgezeichnete Leuchten. Bilder: PD

Er wäre ein Highlight des Genfer Auto-Salons gewesen – der BMW Concept i4. Die Studie gibt einen Ausblick auf den rein elektrisch angetriebenen i4, dessen Produktion nächstes Jahr startet. «Mit dem Concept i4 ist die Elektrifizierung im Kern der Marke BMW angekommen», sagt Adrian van Hooydonk, Design-Chef der BMW Group. Das wird auch langsam Zeit, mag der eine oder andere nun denken, denn schliesslich war BMW mit dem i3 einst ganz vorne mit dabei beim Thema Elektromobilität – inzwischen wurden die Münchner aber von der Konkurrenz überholt. Audi und Mercedes-Benz haben bereits elektrische SUV lanciert, Volvo und Lexus haben nachgezogen, und Tesla zieht ohnehin seit Jahren allein an der Spitze davon. Es ist höchste Eisenbahn für BMW, endlich in die Pötte zu kommen. Wie ein V8-BenzinerDer Plan dazu steht: Mit dem iX3 werden die Münchner noch in diesem Jahr eine Elektroversion des beliebten SUV X3 lancieren, der grosse iNext und der i4 werden nachziehen. Das viertürige Coupé dürfte locker mit den Modellen von Tesla mithalten können, zumindest versprechen das die technischen Daten: Eine 80-kWh-Batterie im Fahrzeugboden soll für eine Reichweite von 600 Kilometern nach WLTP sorgen, der Elektromotor schickt 390 kW auf die Hinterräder – das sind 530 PS in alter Währung und somit im Bereich eines V8-Benziners von Performance- -Tochter M. Das sind auch die Fahrleistungen: Man munkelt von vier Sekunden im Paradesprint auf Tempo 100 und einem Topspeed von 200 Kilometer pro Stunde. Für die Serienversion können ähnliche Fahrleistungen erwartet werden.   

Bislang hatten die Münchner den Produkten von Tesla nichts entgegenzusetzen. Das soll sich mit dem BMW i4 ändern. Das für 2021 erwartete Coupé verspricht eindrückliche Fahrleistungen.

Auch gestalterisch sei der Concept i4 nahe am Serienmodell, lässt BMW verlauten. Auf den ersten Blick fällt die riesige Doppelniere in der Front auf – sie ist geschlossen, weil Elektroautos keinen grossen Kühlergrill brauchen. Doch einerseits ist die Doppelniere ein unverzichtbares Gestaltungselement für BMW, und andererseits kann die Fläche für Sensoren genutzt werden. Auch die Scheinwerfer verbinden Tradition und Moderne: Das typische Vieraugengesicht von BMW wird im Concept i4 mit zwei filigranen LED-Leuchtelementen pro Seite reduziert interpretiert.

Das typische Vieraugengesicht wird im Concept i4 mit filigranen LED-Leuchtelementen interpretiert.

Ein Display für fast alles

Der gestreckte Radstand, kurze Überhänge und eine fliessend geschwungene Dachlinie verleihen dem Viertürer eine elegante Dynamik. Am Heck schliesslich ersetzen Diffusorelemente optisch die Abgasanlage – gleichzeitig verbessern sie die Aerodynamikwerte. «Das Design ist dynamisch, klar und elegant: passend zu einem emotionalen Elektrofahrzeug», fasst Van Hooydonk zusammen.

Klar und elegant ist auch der Innenraum. Der Concept i4 hat ein digitales Cockpit mit einem riesigen, gewölbten Bildschirm, der sich über ein Armaturenbrett ohne Knöpfe oder Tasten spannt – der Screen wird so im iNext und im i4 zum Einsatz kommen. Auf dem Mitteltunnel gibts den gewohnten Dreh-Drückregler aus Kristallglas und einen kleinen Schieber für die Fahrstufen – that’s it. Nahezu alle Systeme werden über das grosse Touch-Display bedient, sogar die Klimaanlage. Akzentleisten in Goldbronze mit Farbverlauf zu Chrom verleihen dem Innenraum Noblesse, die Sitzmemory-Tasten in den Türen sind ebenfalls aus Kristallglas.

Die Serienproduktion des BMW i4 startet 2021 im Stammwerk in München, wann er bei den Händlern steht, ist noch nicht bekannt. Für die Integration des neuen Modells in das bestehende Produktionssystem wurden 200 Millionen Euro investiert – etwa in eine neue Anlage für den Einbau des Hochvoltspeichers.