Die gesamte Bauzeit – inklusive Schadstoffsanierung und Abriss des alten Hallenbades – dauerte rund zwei Jahre. Jetzt verfügt Frauenfeld über ein neues, modernes Hallen- und Sprudelbad, das in Sachen Nachhaltigkeit schweizweit eine Vorreiterrolle spielt.
Die Stadt Frauenfeld ist Bauherrin der neuen Schlossbadi, die in Zusammenarbeit mit dem Architekten Christian Koller und zahlreichen Subunternehmen entstanden ist. Von der komplexen Technik im Untergeschoss über das ausgeklügelte Garderobensystem und den Ausgang ins Freibad im Erdgeschoss bis hin zu den verschiedenen Becken, zur Indoor-Rutsche und zum Restaurant mit Aussenterrasse im Obergeschoss ist alles aufeinander abgestimmt. Der Neubau hat ein Gebäudevolumen von 40 000 Quadratmetern. Ziel war es, ein zweckmässiges Hallen- und Sprudelbad zu erstellen, das jedoch alle Anforderungen an heutige Standards in puncto Technik und Nachhaltigkeit erfüllt.
Platz für Neues
Das Ja des Frauenfelder Stimmvolkes zum Neubau Hallenbad am 29. November 2020 war der Startschuss für das Generationenprojekt «Schlossbadi» der Stadt Frauenfeld. Die Schadstoffsanierungs- und Abbrucharbeiten des ehemaligen Hallen- und Sprudelbads dauerten von November 2021 bis März 2022. Mitte März 2022 war vom alten Hallen- und Sprudelbad nichts mehr zu sehen, und es wurden erstmals Kräne aufgebaut, die die Rohbauphase einläuteten. Bevor das Fundament gelegt wurde, feierte die Bauherrschaft zusammen mit der Stadtverwaltung Frauenfeld die traditionelle Grundsteinlegung. Dabei wurde eine Zeitkapsel vergraben, in der sich Pläne, die Botschaft an den Gemeinderat, eine Abstimmungsbotschaft und eine Tageszeitung befinden. Das Hallenbad soll ein gutes halbes Jahrhundert lang halten.
Drei Becken und zwei Indoor-Rutschen
Das Herzstück der Schlossbadi ist zweifellos die Badelandschaft im ersten Obergeschoss. Sie hat mit drei verschiedenen Wasserbecken, zwei Rutschen und einem Restaurant mit Aussenterrasse für alle etwas zu bieten. Das Nichtschwimmerbecken mit 197 Quadratmetern Fläche hat eine angenehme Temperatur von 32 Grad Celsius. Für die kleinen Gäste gibt es ein Kinderplanschbecken mit verschiedenen Attraktionen und gegenüber eine 8 Meter lange, flache Rutsche. Das Schwimmerbecken mit seinen acht Bahnen bietet optimale Bedingungen für Schwimmerinnen und Schwimmer. Das Sprudelbad, das sowohl vom Hallen- als auch vom Freibad aus zugänglich ist, hat eine Fläche von 132 Quadratmetern und eine Wassertemperatur von 34 Grad Celsius. Höhepunkt und Magnet für Junge und Junggebliebene ist aber sicherlich die rund 80 Meter lange Indoor-Rutsche, die mit Spezialeffekten für viel Spass sorgen wird.
Ausser dem Kinderplanschbecken befindet sich das Badewasser in allen Bassins in Chromstahlbecken. Die Wasseroberflächen sind auf einer Ebene mit dem Plattenboden, damit kein Chlorsee zwischen Wasseroberfläche und Beckenrand entsteht. Ebenfalls im Obergeschoss befindet sich das Restaurant.
Direkter Zugang zum Hallen- und zum Freibad
Beim Betreten der Schlossbadi heissen die Rezeptionisten und Rezeptionistinnen die Badegäste herzlich willkommen. Die Garderoben werden neu für das Hallen- sowie das Freibad genutzt, da es einen direkten Eingang in den Innen- und den Aussenbereich gibt. Insgesamt befinden sich 40 Einzel- und sechs Gruppengarderoben im Erdgeschoss des Hallenbades. Zusammen mit den 41 WC-Anlagen und 43 Duschen ist die Schlossbadi Frauenfeld in der Sommersaison für bis zu 5000 Gäste bereit.
Im Untergeschoss der Schlossbadi befindet sich eine umfassende Badtechnik mit Lüftung, Heizung und Wasserfiltern. Zudem befinden sich dort die Ausgleichbecken, die in einer Stunde das gesamte Wasser des Hallenbades umwälzen können.
Planer
Brandschutz
SJB Kempter Fitze AG
Zürcherstrasse 239
8500 Frauenfeld
Telefon 052 728 90 40
www.sjb.ch
frauenfeld@sjb.ch
Elektroplaner
Elektroplanung Beerli AG
Gewerbestrasse 7
8500 Frauenfeld
Telefon 052 724 07 07
info@elektroplanung-beerli.ch
Tage der offenen Tür
Am Wochenende von 9. und 10. Dezember, jeweils von 10 bis 16 Uhr, kann die Bevölkerung während der Tage der offenen Tür die Schlossbadi besichtigen und sich so selbst ein Bild von diesem eindrücklichen Bauwerk machen.
Holz aus der Region und Minergie-P-ECO
Das Hallenbad fällt bereits von aussen durch seine eindrückliche Holzfassade auf. Auch die Träger der Hallenbaddecke sind aus Holz und beeindruckende 28 Meter lang. Das Holz stammt aus der Umgebung von Frauenfeld. Das Hallenbad entspricht dem neusten Stand der Technik und ist CO2-neutral. Es erhielt als eines der ersten Hallenbäder in der Schweiz ein provisorisches Minergie-P-ECO-Zertifikat. Das bedeutet, es werden gesundheitliche Aspekte in den Themen Tageslicht, Schallschutz und Innenraumklima berücksichtigt. Im Bereich der bauökologischen Anforderungen wurde auf ein nachhaltiges Gebäudekonzept, Materialisierung und Prozesse sowie Graue Energie geachtet. Ausserdem ist die gesamte Dachfläche des Hallenbades mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, und das Gebäude ist an einen Fernwärmering angeschlossen. Zudem dienen feine, dunkle Linien auf den Fensterscheiben als Vogelschutz.
Dank an die Handwerkerinnen und Handwerker
Über 60 Unternehmen und Hunderte Handwerkerinnen und Handwerker waren am Bau des neuen Hallenbades beteiligt. Sie alle haben zum guten Gelingen des Projektes beigetragen. Die Stadt dankt an dieser Stelle allen Beteiligten herzlich für ihren Einsatz!