Die nun abgeschlossene Mehrzweckgebäudes Sanierung des (MZG) Bächelacker ist ein wichtiger Meilenstein. Mit der Sanierung wurden zusammen mit der Sporthalle Friesler die nötigen Turnhallenkapazitäten der Schule gesichert sowie die Infrastruktur für kulturelle Events erhalten. Somit kann nun der Rückbau der Turnhalle Blumenau im Jahr 2024 erfolgen, wo künftig sechs Klassen der Primarschule am Kwant untergebracht werden können.
Betroffene zu Beteiligten machen
Um mit der Sanierung des MZG Bächelacker den grösstmöglichen Mehrwert für die Nutzer zu erzielen, wurden von Beginn weg Betroffene zu Beteiligten gemacht. Intern wurden Lehrpersonen sowie extern Vereine und Anstösser in entsprechenden Nutzergruppen oder individuell zu Sanierungsthemen und -anliegen abgeholt. In der Baukommission vertrat Sekundarschulleiter Philipp Rüdin die Anliegen der Lehrerschaft und holte Vereinsanliegen ab. Urs Frischknecht als Leiter Liegenschaften achtete in der Baukommission insbesondere auf Unterhaltsaspekte. Manuel Heim und Linus Köppel vertraten die Schulbehörde.
«Mit der Sanierung des Mehrzweckgebäudes hat die VSGE gezeigt, dass man auch ein altes Gebäude in neuem Glanz erscheinen lassen kann. Durch die Einsparung an grauer Energie und CO₂-Emissionen wird ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet.»
Mehrwerte durch die Sanierung
Die zentralen Mehrwerte der Sanierung umfassen den nun erreichten Minergiestandard sowie die deutlich verbesserte Situation beim Brandschutz. Mit der Minergiesanierung konnte die Gebäudehülleneffizienz von D auf B gesteigert werden. Die bedarfsgerechte Minergielüftung sorgt zudem für gute Luftverhältnisse, insbesondere bei Grossanlässen. Die Gebäudeautomation ist auf dem neuesten Stand, mit smarten Komponenten und Sensoren, um das Potenzial der Gewinne bei der Gebäudeeffizienz realisieren zu können. Die brandschutzmässige Maximalnutzung konnte bei der Mehrzweckhalle von 50 auf neu 530 Personen sowie beim Mehrzwecksaal von 50 auf 200 Personen deutlich gesteigert werden. Mit vier zusätzlichen Fluchtungen nach Westen konnte die Sicherheit der Nutzer entsprechend deutlich gesteigert werden. Für künftige Grossanlässe braucht es entsprechend an die neuen Gegebenheiten angepasste Brandschutzkonzepte.
Der Mehrzwecksaal wurde aufgrund erweiterter Nutzungsanforderungen multifunktional ausgebaut. Mit den realisierten Veränderungen kann der Mehrzwecksaal nun für Anlässe, Gymnastik sowie im Bedarfsfall auch als Schulzimmer genutzt werden. Weiter wurde auch die statische Schwachstelle des Hallendachs behoben. Mit der realisierten Auflastung wird man nicht nur höheren Anforderungen für Starkschnee-Ereignisse gerecht. Künftig besteht die Möglichkeit, auf dem Hallendach auch eine Photovoltaikanlage zu installieren. Letztlich gilt es auch hervorzuheben, dass das MZG Bächelacker im Stromverbund zum Eigenverbrauch des Bächelackerareals integriert ist. Damit kann der Eigenverbrauch des Stroms vom Sporthallendach optimiert werden.
Herausforderungen der Sanierung
Die grösste Herausforderung stellte klar die Kostenentwicklung im Bausektor dar. Im Nachgang der Covid-Pandemie sowie mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs sah man sich aufgrund von Verknappungen bei Baumaterial sowie hoher Auslastung im Baugewerbe mit sehr hohen Preisen konfrontiert. Der Kostenvoranschlag konnte daher nicht eingehalten werden. Der Zusatzwunsch nach einem multifunktionalen Ausbau des Mehrzwecksaals, der knapp bemessene Kostenvoranschlag sowie die Bauteuerung machten einen Zusatzkredit unumgänglich. Der Zusatzkredit konnte eingehalten werden. Technisch war die Schnittstellenproblematik zwischen Sanierungsbestandteilen und Elementen, welche im Bestand belassen wurden, anspruchsvoll. Rückblickend muss auch festgestellt werden, dass der Zeitplan knapp bemessen war.
Bericht der Architekten
Die Oberstufenschulanlage Bächelacker präsentiert sich als facettenreiches Ensemble von Gebäuden aus verschiedenen Bauepochen und Baustilen. Das Mehrzweckgebäude ist elegant durch ein schwebendes Betondach mit dem Oberstufenschulhaus verbunden. Das Hauptaugenmerk lag darauf, ein harmonisches Gesamtbild in der äusseren Erscheinung zu schaffen. Die vertikale Holzfassade nimmt dabei den Farbton des Bestandes auf und verleiht der Fassade eine zurückhaltende, aber elegante Ausstrahlung.
Im Innenraum wurde auf grossflächige lasierte Holzplatten gesetzt, die nicht nur eine hohe Widerstandsfähigkeit aufweisen, sondern auch eine angenehme Wärme ausstrahlen. Die bewusst in einem dunklen Tiefblau gehaltenen Bodenbeläge sollen den Benutzer erden und ihm einen festen Stand verleihen. In den Sanitärzellen erwartet den Nutzer eine zauberhafte und leuchtende Farbgestaltung, die Entspannung und Erfrischung ermöglicht.
Die konzeptionelle Herausforderung bestand darin, den vorhandenen Bestand angemessen zu würdigen und gleichzeitig zeitgemäss zu sanieren.
Planer
Bauherr
VSG Eschlikon, Blumenaustrasse, 8360 Eschlikon
Architektur
Box3 - Krebs und Hofer AG, Industriestrasse 21, 8500 Frauenfeld
Bauleitung
Novum Bau AG, Zeughausstrasse 16, 8500 Frauenfeld
Elektroplanung
Elektro Beerli AG, Gewerbestrasse 7, 8500 Frauenfeld
Ingenieurbüro
Ingenieurbüro Rolf Soller AG, Bernrainstrasse 2, 8280 Kreuzlingen