Anzeige

Heizenergie sparen

Im Zuge der Energiekrise wird im grossen Stil zum Energiesparen aufgerufen. Ein grosses ungenutztes Potenzial gibt es dabei bei Heizungen.

Heizenergie sparen

Mit sanierten Heizkörpern kann viel Energie gespart werden. Bild: PD

«Gebäude Klima Schweiz» hat bei zwei Experten nachgefragt.

«15 bis 30 Prozent Energie könnte in manch einer Anlage eingespart werden, wenn man sie optimal einstellt und auslegt», schätzt Dominik Schlumpf, Leiter Services beim Heiz- und Kühltechnikhersteller Arbonia. Das beginne bei der richtigen Planung mit genauer Wärmebedarfsberechnung sowie der entsprechenden Ausführung der Wärmeverteilung und -abgabe beziehungsweise Dimensionierung der Heizung. «Planer, die präzise und gründlich arbeiten, sind und bleiben wichtig», so  der Vorsitzende der Fachgruppe Wärmeverteilung von «GebäudeKlima Schweiz», der bedeutendsten Schweizer Hersteller- und Lieferantenvereinigung der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik. Anschliessend müssten Vorlauftemperatur und Heizkurve individuell darauf abgestimmt werden. «Entscheidend ist zudem der hydraulische Abgleich, so dass überall auch wirklich exakt die Wärme ankommt, die benötigt wird. Nicht mehr und nicht weniger.»

Auch Philipp Zulian, technischer Direktor des Systemanbieters für Haustechnik Oventrop, unterstreicht die Wichtigkeit dieser Punkte. «Seit etlichen Jahren gibt es sogar Thermostatventile, die den hydraulischen Abgleich machen, was alleine schon 15 Prozent Energieeinsparung bewirken kann.» Allgemein würden moderne Thermostatventile durch die exaktere Steuerung enorm helfen, Heizenergie zu sparen. Nachgerüstet sind solche gemäss Philipp Zulian vor allem bei Heizkörpern meist einfach. Er rechnet hier für ein durchschnittliches Einfamilienhaus  mit einem Tag Arbeit plus rund 60  Franken pro Thermostatventil.

Profis helfen beim Einstellen

Die beiden Experten betonen jedoch auch, dass nicht nur für grössere Umrüstarbeiten, sondern auch für das richtige Einstellen von Heizung, Vorlauftemperatur und Heizkurve wie auch teilweise den hydraulischen Abgleich Profis gefragt sind. «Diese haben im Moment allgemein alle Hände voll zu tun, weshalb es nicht immer einfach ist, einen Termin zu organisieren», weiss Philipp Zulian. Er rät, entsprechend frühzeitig Termine zu vereinbaren und in der Zwischenzeit zumindest auf Energiesparmassnahmen rund um die Heizung zu setzen, die man einfach auch selber umsetzen kann.

So ist das Entlüften des Wärmeverteilsystems bereits mit etwas technischem Know-how machbar. Auch die Nachtabsenkung um sechs Grad, die vor allem bei Heizkörpern Sinn macht, kann man selber einstellen. Zudem sollten ungenutzte Räume auch nur minimal beheizt werden. (pd)

Weitere Informationen: www.gebaeudeklima-schweiz.ch