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Grüner im roten Deckmantel

Zur Eröffnung seiner umgestalteten Turiner Autofabrik Lingotto erweitert Fiat seine elektrische 500er-Baureihe um ein besonderes Modell: den 500 RED. Lingotto und der rote Stromer sollen zu Botschaftern für ökologisches Denken werden.

Grüner im roten Deckmantel

Das Dach auf der alten Fabrik Lingotto, einst Fiat-Teststrecke, darf nur noch von Elektroautos befahren werden, etwa vom neuen 500 RED.  Bilder: PD

Keine Autofabrik der Welt ist so berühmt wie jene von Fiat im Turiner Stadtteil Lingotto. Vor knapp 100 Jahren errichtet, galt sie schon zu Produktionszeiten als Industriedenkmal. Was das gut 500 Meter lange Gebäude so besonders macht: Auf dem Dach befindet sich eine Teststrecke mit zwei Steilkurven. Die Zufahrt erfolgte über zwei spiralförmige, ovale Rampen an beiden Kopfenden des Gebäudes. Mit bis zu 90 Kilometern pro Stunde konnten Testfahrer damals die Autos übers Dach jagen. Zwar gab es dabei die eine oder andere Karambolage, doch Fiat betont, dass während der gesamten Zeit kein einziges Auto vom Dach geflogen sei.1982 kommt das Aus für Lingotto. Ein letztes Mal dreht ein Auto seine Runden auf der in der Automobilszene wohl einzigartigen Hochbahn. Es ist ein Lancia Delta. 

Lingotto war über Jahrzehnte auch die Geburtsstätte des Cinquecento, des Fiat 500. Seine Produktion startete hier 1957. Der putzige Kleinwagen mit seinem Zweizylinder im Heck fuhr sich schnell in die Herzen von Millionen von Italienern – und wurde zur Ikone. Weltweit. Kein italienisches Auto verkörperte das Dolce-Vita-Lebensgefühl so sehr wie der Fiat Cinquecento. Lingotto war über Jahrzehnte auch die Geburtsstätte des Cinquecento, des Fiat 500. Seine Produktion startete hier 1957. Der putzige Kleinwagen mit seinem Zweizylinder im Heck fuhr sich schnell in die Herzen von Millionen von Italienern – und wurde zur Ikone. Weltweit. Kein italienisches Auto verkörperte das Dolce-Vita-Lebensgefühl so sehr wie der Fiat Cinquecento.

Ein begrünter Weg mit über 40000 Pflanzen

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Die enge Verbundenheit zum Fiat 500 spiegelt auch das neue Konzept von Lingotto wider. Nach einer langen Umbauphase soll die ehemalige Teststrecke nun zu einer kulturellen Begegnungsstätte und zu einem Ort werden, der für Fiats neues, «grünes Denken» steht. Auf dem Dach entstand «La Pista 500», ein begrünter Weg mit über 40000 einheimischen Pflanzen. Er soll später einmal als grüne Lunge für die Stadt Turin dienen. Sogar Autos dürfen auf dem Dach noch fahren – allerdings nur elektrische. Dass zu einer solch historischen Stätte natürlich ein Fiat- 500-Museum gehören muss, zeigt die «Casa 500». Hier können Besucher noch einmal die Geschichte dieses grossen italienischen Kleinwagens Revue passieren lassen.
  


Die grünen Gärten von Lingotto sollen Fiats Umdenken in Richtung Elektromobilität symbolisieren. Der neue, elektrische 500 läuft nur wenige Kilometer entfernt im Werk Mirafiori vom Band und fährt in der Zulassungsstatistik in seinem Segment bereits auf Platz eins. Ab 2023 will Fiat jedes Jahr ein neues Modell auf den Markt bringen, von dem es stets auch eine vollelektrische Variante geben wird. Glaubt man den Spekulationen, die in Turin die Runde machen, sollen dereinst ein elektrischer Panda und Punto das Portfolio ergänzen.

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Dem alten Cinquecento ist das Museum Casa 500 gewidmet.

Zeitgleich mit der Eröffnung der Pista 500 und des Museums Casa 500 erweitert Fiat seine Baureihe 500 um ein ganz besonderes Modell. Bislang gibt es den elektrischen 500 nur in gedeckten Farben, die an die Elemente Luft, Wasser und Erde angelehnt sind. «Was fehlt, ist das Feuer», betonte Fiat-Chef Olivier François bei der Eröffnungszeremonie und liess einen knallroten 500 auf das Lingotto-Dach fahren. Dieses Rot ist jedoch kein gewöhnliches Rot. Es ist das Rot von RED, der Charity-Organisation von Bono, dem Sänger von U2. RED setzt sich weltweit für die Bekämpfung von Pandemien wie Aids und Covid-19 ein. Mit dem 500 RED will Fiat zu dieser Aktion beitragen und spendet von jedem verkauften Wagen einen Teil des Erlöses. Jeder Käufer des roten Elektro-500 erhält zudem ein persönliches Dankesschreiben von Bono und François, verbunden mit ein paar netten roten Accessoires fürs Auto

Sogar das Pedal ist mit rotem Aluminium belegt


RED und Fiat haben den 500 RED gemeinsam gestaltet und die ungewöhnliche Entscheidung getroffen, den Fahrersitz in Rot und die restlichen Sitze in Schwarz anzubieten. Wer sich für diese Kombination nicht erwärmen kann: Das Interieur lässt sich auch konventionell in Schwarz ordern. Von U2-Sänger Bono kam zudem die Idee, auch das Fahrpedal mit einem rot eloxierten Aluminium zu belegen. Motto: rot treten, grün denken. Kosten wird der 500 RED in der sogenannten Urban-Pop-Ausstattung ab 28 990 Franken. Er liegt damit preislich zwischen dem normalen Einstiegsmodell und dem Topmodell Icon. Michael Specht

"Die grünen Gärten von Lingotto symbolisieren Fiats Umdenken in Richtung Elektromobilität."